Die 3 Haupt-Ziele von Wendo
Das erste Haupt-Ziel ist:
Gewalt erkennen und anerkennen.
Wenn man etwas gegen Gewalt tun will, dann:
- muss man Gewalt erkennen,
- und man muss es auch so nennen.
Das heißt:
Man muss sagen: Das ist Gewalt.
Das ist manchmal schwer,
weil Gewalt sehr verschieden sein kann.
Gewalt gegen Frauen kann körperlich sein:
- wenn Frauen geschlagen werden,
- wenn Frauen angefasst werden,
obwohl sie das nicht wollen, - oder wenn sie zum Sex gezwungen werden.
Aber auch Ausgrenzung ist Gewalt.
Zum Beispiel:
- wenn Männer im Beruf bevorzugt werden,
- wenn Frauen nicht ernst genommen werden.
Auch Worte und Zeichen können Gewalt sein.
Zum Beispiel:
- Beleidigungen
- Belästigungen
- schlechte Behandlung
Man sagt dazu auch: seelische Gewalt.
Bei Ausgrenzung und Beleidigungen
denken viele Menschen nicht an Gewalt.
Diese Gewalt ist oft schwer zu erkennen.
Zum Beispiel:
Wenn eine Frau schlecht behandelt wird,
dann beschwert sie sich manchmal.
Dann sagen andere Menschen oft:
- Das war doch nichts.
- Das ist doch normal.
- Das passiert jedem Mal.
Das heißt:
Die Frau wird nicht ernst genommen.
Und die Gewalt wird nicht ernst genommen.
Aber, wenn man etwas gegen Gewalt tun will,
dann muss man Gewalt erkennen.
Das zweite Haupt-Ziel von Wendo ist:
Verstehen, wie Gewalt gegen Frauen entsteht.
Beleidigungen und schlechte Behandlung
sind seelische Gewalt.
Man muss seelische Gewalt
ernst nehmen, weil:
- Seelische Gewalt hängt zusammen
mit körperlicher Gewalt. - Nach seelischer Gewalt kommt oft
körperliche Gewalt. - Wenn man seelische Gewalt ernst nimmt,
dann folgt vielleicht keine körperliche Gewalt.
Wie entsteht Gewalt?
Gewalt gegen Frauen und Mädchen
hängt mit der Gesellschaft zusammen.
Also damit, wie alle Menschen zusammen leben.
Es beginnt schon in der Kindheit:
Jungen und Mädchen werden nicht gleich erzogen.
Zu Jungen sagt man oft:
- Du musst stark sein.
- Jungen weinen nicht.
- Nur Mädchen weinen.
Zu Mädchen sagt man aber:
- Du musst nett sein.
- Du musst anderen helfen.
Dadurch lernen die Kinder:
- Jungen sind stark.
- Mädchen sind schwach.
Wenn die Jungen zu Männern geworden sind,
dann glauben viele Männer das immer noch.
Viele Männer erwarten,
- dass Frauen schwach sind,
- dass Frauen nett sind,
egal was man tut.
Seelische Gewalt können Männer
oft nicht erkennen.
Sie glauben: Das ist normal.
Bei körperlicher Gewalt ist es anders.
Die meisten Männer wissen natürlich:
- Man darf niemanden schlagen.
- Körperliche Gewalt ist schlecht.
Körperliche Gewalt von Männern gegen Frauen
passiert trotzdem oft.
Das hängt auch damit zusammen,
dass Männer als Kinder lernen:
Frauen und Mädchen sind schwach und nett.
Und auch viele Frauen glauben das.
Die Erziehung wirkt noch immer:
- was die Eltern gesagt haben,
- was die Leute im Kindergarten gesagt haben,
- und in der Schule.
Frauen wissen natürlich:
- Sie können stark sein.
- Sie können Chefin sein.
Aber tief drinnen denken viele trotzdem:
- Frauen sind schwach.
- Frauen sollen nett sein und helfen.
Deshalb wehren sich viele Frauen
nicht gegen Gewalt.
Das dritte Haupt-Ziel von Wendo ist:
Gewalt verhindern und mit Gewalt umgehen.
Frauen können sich gegen Gewalt wehren.
Das können sie in einem Wendo-Kurs lernen.
Zum Beispiel können sie lernen:
- dass Frauen stark sein können,
- dass Frauen mutig sein können,
- dass sie selbst entscheiden können,
was sie wollen.
Dadurch können Frauen Erwartungen brechen.
Das heißt zum Beispiel:
Ein Mann beleidigt eine Frau.
Der Mann erwartet:
- dass die Frau schwach ist,
- dass sie sich nicht wehrt.
Aber der Mann irrt sich.
Seine Erwartung ist falsch:
Die Frau ist stark.
Sie weiß, wie man sich wehrt.
Und der Mann lernt:
Frauen sind anders als gedacht.
Vielleicht wird er Frauen nun besser behandeln.
Viele Männer müssen dies lernen.
Dann gibt es weniger Gewalt
gegen Frauen und Mädchen.
Deshalb müssen viele Frauen und Mädchen lernen:
- stark zu sein,
- selbst-bewusst zu sein,
- mutig zu sein.
Das kann man in unseren Wendo-Kursen lernen.